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Die Geschwister Lisa (29) und Nico (25) Wildemann verbringen fast jede Minute ihrer Freizeit gemeinsam und engagieren sich für die DRK-Wasserwacht Senftenberg. Vor vielen Jahren schien dies unvorstellbar. „Hätte uns früher einmal jemand gesagt, dass wir uns mal so gut verstehen und so eng zusammenarbeiten würden, hätten wir demjenigen nicht geglaubt“, sind sich die beiden einig und schmunzeln. „Früher war Streit zwischen uns an der Tagesordnung. Inzwischen sind wir häufig einer Meinung, ergänzen uns ziemlich gut und denken für den anderen mit und erinnern uns gegenseitig an Termine“, plaudert Nico aus dem Nähkästchen. „Wir können uns die Meinung sagen, ohne dass der andere beleidigt ist. Wir motivieren uns immer wieder neu. Und wenn es doch mal kracht, können wir uns nicht so einfach aus dem Weg gehen. Familie bleibt Familie“, ergänzt und beschreibt Lisa Wildemann das besondere Band zwischen den beiden Geschwistern.

Schwimmkurs war ausschlaggebend

Angefangen hat alles mit einem Schwimmkurs in der Schwimmhalle in Senftenberg. Lisa hatte viel Freude im nassen Element und wollte dabei bleiben. So fiel im Januar 1999 gemeinsam mit den Eltern die Entscheidung für die Wasserwacht Senftenberg des heutigen DRK-Kreisverbands Lausitz. Mit zaghaften acht Jahren gehörte Lisa damals wohl zu den jüngsten Mitgliedern der Wasserwacht. Sie ist nicht nur bis heute den Rettungsschwimmern treu geblieben, sondern hat auch gleich Bruder Nico mitgebracht, der im Oktober 1999 in die Wasserwacht eintrat.

Kein Leben ohne die Wasserwacht

Seither engagieren sich die beiden unentwegt und ehrenamtlich für die Senftenberger Rettungsschwimmer. Wer jetzt denkt, dass es hierbei nur um ein wenig Schwimmen geht, der irrt gewaltig. „Training, Vorbereitungen für Wettkämpfe, Wettkampfwochenenden, Dienst und Leitungsaufgaben sind beispielsweise zu absolvieren“, zählt Lisa Wildemann aus ihrer ehrenamtlichen und zeitaufwendigen Tätigkeit auf. Seit Ende 2018 ist sie Leiterin der Wasserwacht Senftenberg und seit  über zehn Jahren verantwortlich für die Trainingsgruppe in Lauchhammer.

Und auch Bruder Nico ist als Beauftragter für die Kinder- und Jugendarbeit unermüdlich für die Wasserwacht im Einsatz. Stolz sei er darauf, inzwischen auf Orts-, Landes- und Bundesebene mitwirken zu können: „Ich gehöre in Brandenburg zur Landesleitung der Wasserwacht und bin dort ebenfalls der Beauftragte für Kinder- und Jugendarbeit. Auf Bundesebene gehöre ich zur Arbeitsgruppe der Bundeswettbewerbe des Jugendrotkreuzes. Dabei bin ich für den Bereich Musisch-Kulturell verantwortlich, welcher bei den Landes- und Bundeswettbewerben mit in die Bewertung einfließt. Das heißt, ich darf mir die Aufgaben für diesen Bereich ausdenken, sie planen, kontrollieren und ausbessern. Zum Wettbewerb sehe ich dann, wie die Mannschaften die Aufgaben lösen.“

Lisa und Nico sind an den Wochenenden nahezu fast immer gemeinsam für die Wasserwacht im Einsatz – im Winter beim Training und bei Wettkämpfen, im Sommer zum Beispiel am und auf dem Senftenberger See, in Nicht-Corona-Zeiten bei verschiedenen Festen oder im Amphitheater. Warum stehen sie Samstagfrüh um 7.30 Uhr am Beckenrand anstatt auszuschlafen? Warum verbringen sie Wochenenden mit Kindern anstatt selbst feiern zu gehen? Warum opfern sie ihre Zeit für etwas, was nicht bezahlt wird? Die klare Antwort von beiden auf diese Fragen ist so simpel wie überzeugend: „Weil es Spaß macht!“

Jeder hat sein eigenes Leben

Auch wenn die Wasserwacht bei Lisa und Nico ständig eine Rolle spielt, hat jeder auch sein eigenes Leben. Lisa wohnt in Lauta und ist auch bei der Berufswahl dem Element Wasser treu geblieben. Sie hat Wasserwirtschaft studiert und arbeitet bei der LMBV in Senftenberg. Nico wohnt in Dresden und ist gelernter Augenoptiker. Heute gehört er zum Team der Philosophietrainer bei Fielmann. Wenn die beiden nicht gerade für die Wasserwacht aktiv sind, laufen sie gerne Schlittschuhe oder hören laute Musik. Das Band der Familie macht sich auch hier bemerkbar und sorgt für gemeinsame Hobbys.