Fiaccolata findet erstmals seit 100 Jahren nicht statt
Als Zeichen der Menschlichkeit und Hoffnung werden die Einrichtungen des DRK-Kreisverbands Lausitz am Montagabend (29. Juni) symbolisch die Rot-Kreuz-Flamme entzünden.
Dazu werden LED-Lichter in den Fenstern der DRK-Einrichtungen und der Geschäftsstelle in Senftenberg erleuchten. Die Idee geht zurück auf einen Fackellauf, der seit 1919 in jedem Jahr um den 24. Juni im italienischen Solferino stattfindet und tausende Rotkreuzler aus der ganzen Welt zusammenkommen. Aufgrund der Corona-Pandemie ist dieser Fackellauf erstmals seit 100 Jahren in diesem Jahr nicht möglich. Um die sogenannte Fiaccolata, wie der Fackellauf bezeichnet wird, nicht gänzlich ausfallen zu lassen und die Rotkreuzidee dennoch in die Welt zu tragen, wird der DRK-Kreisverband Lausitz die Flamme wie viele andere DRK-Verbände symbolisch entzünden. Damit soll gezeigt werden, dass das Rote Kreuz seinem Ursprung treu geblieben ist und es sich jeden Tag um die Menschen kümmert, die Hilfe brauchen.
Hintergrund zur Fiaccolata
Am 24. Juni 1859 suchte Henry Dunant in der Lombardei in Norditalien Kaiser Napoleon III, um mit ihm Geschäfte zu machen. Stattdessen fand er auf dem Schlachtfeld um den Ort Solferino verletzte, sterbende und tote Soldaten. Dunant wollte helfen und er versammelte Menschen um sich, denen es genauso ging. Gemeinsam versorgten sie die Verwundeten. Es war die Geburtsstunde des Roten Kreuzes.
Im Gedenken an die Schlacht und den Ursprung der Hilfsorganisation veranstaltet das Italienische Rote Kreuz seit 1919 jedes Jahr um den 24. Juni einen Fackellauf. Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus der ganzen Welt reisen dafür an. Zusammen bilden sie beginnend in Solferino bis Castiglione delle Stiviere einen kilometerlangen Fackelzug.