Gekentertes Segelboot hält Retter in Atem
Am 21. Oktober um 11.30 Uhr erhielten die Retter der DRK-Wasserwacht Senftenberg einen Hilferuf eines Bürgers, der auf dem Senftenberger See ein Segelboot kentern gesehen hat. Nachdem einige Zeit vergangen war und die Segelbesatzung es nicht schaffte aus eigener Kraft das Segelboot aufzurichten, rief er den Notruf.

Sofort machten sich die Einsatzkräfte der DRK-Wasserwacht und der Feuerwehr Senftenberg auf den Weg, den Verunfallten zur Hilfe zu eilen. Glücklicherweise konnte die Bootsbesatzung im Wasser schwimmend wohlauf angetroffen werden. Trotz der Hilfe zweier DRK-Rettungsschwimmer im Wasser und der beiden Boote der Feuerwehr und Wasserwacht konnte der Segler zunächst nicht wieder aufgerichtet werden. Da der Mast sich vermutlich in den schlammigen Grund des Sees gebohrt hatte, wurde das Arbeitsboot des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg (ZV LSB) angefordert. Dieser schwimmende Ponton verfügt über einen Kran, mit dessen Hilfe der Mast aus dem Seeboden befreit werden konnte. Durch die Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwacht Senftenberg gelang es anschließend das Boot wieder aufzurichten, sodass es durch das Rettungsboot der DRK-Wasserwacht zum Segelhafen Niemtsch geschleppt werden konnte. Die Bergung des Bootes erwies sich insgesamt als sehr schwierig und aufwendig. Die beiden Segler aus Meißen und Radebeul kenterten vermutlich auf Grund des sehr böigen Windes am Samstagvormittag und blieben bis auf eine Unterkühlung unverletzt. Beide Segler mussten aus diesem Grund ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der Einsatz konnte nach etwa 5 Stunden beendet werden. Im Einsatz waren die DRK-Wasserwacht Senftenberg mit 3 Einsatzkräften und einem Mehrzweckboot, die Feuerwehr Senftenberg mit einem Rettungsboot, der Rettungsdienst, sowie das Arbeitsboot des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg.
Hintergrundinformationen:
Nicht jede Kenterung eines Segelbootes stellt einen Notfall dar. Häufig können Segler ihre Boote selber wieder aufrichten. Zum Teil gehört dies – insbesondere unter Regattabedingungen – zur Seglerehre. Um dies zu trainieren, lassen die Wassersportler ihre Segelboote zum Teil mehrfach hintereinander absichtlich kentern. Dies sollte Außenstehende nicht sofort in Unruhe versetzen. Wichtig ist es nach den Seglern Ausschau zu halten und diese nicht aus dem Blick zu verlieren. Aufmerksam sollten man werden, wenn keine Segler zu sehen sind, die Segler keine Aufrichtversuche unternehmen, die Witterungsbedingungen widrig sind (Kälte, Regen, starker Wind, etc.) und die Aufrichtversuche auch mehrfach nicht gelingen. Gefahr droht außerdem, wenn von den Seglern Rufe wahrnehmbar sind oder sie mit den Armen (ggf. mit einem Gegenstand) winken, die Schwimmbewegungen entweder hektischer oder weniger werden und sie Probleme haben sich über Wasser zu halten. In diesen Fällen sollte Hilfe über den Notruf 112 geholt werden. Die Wasserwacht Senftenberg ist über die Nummer 0172 3635412 erreichbar.